
Mit einem Festgottesdienst wird die Horber Liebfrauenkapelle am 25. Mai wieder eröffnet
Foto und Text: Volker Schmid
Die Gläubigen in Horb und Umgebung haben sie vermisst: Die katholische Liebfrauenkapelle, die viele Horberinnen und Horber liebevoll „Kappel“ nennen, war rund zweieinhalb Jahre wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Nun wird am Sonntag, 25. Mai 2025, die Wiedereröffnung mit einem Festgottesdienst gefeiert.
Den Gottesdienst um 10 Uhr mit Pater Jennis Thomas und Pastoralreferentin Susanne Tepel umrahmt der Stiftschor zusammen mit Christian Litges an der Orgel musikalisch. Im Anschluss an den Gottesdienst stehen in der Kirche kurze Ansprachen zum Abschluss der Renovierungsarbeiten an, bevor es auf dem Platz vor der Kappel einen Sektempfang und als kleine Stärkung Gulasch- und Gemüsesuppe gibt. Um 12 Uhr bietet Volker Weber vom Kirchengemeinderat eine Führung auf dem Gerüst des Chorraums an.Bei der Wiedereröffnung werden die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen sein. Es wird noch bis Juni dauern, bis auch der Chorraum äußerlich in neuem Glanz erstrahlt. „Die Kappel hat einen ganz großen Stellenwert in Horb“, weiß Kirchenpflegerin Michaela Reimann und fügt an: „Deshalb freuen sich die Menschen, wenn sie endlich wieder offen ist!“ Obwohl nur äußerliche Sanierungsarbeiten anstanden, musste die Kirche für Gottesdienste geschlossen werden, weil im Kirchenraum ein Gerüst zum Schutz der Arbeiter nötig war, die an der Dachkonstruktion gearbeitet haben.
Jede Menge Recherche und ausführliche Voruntersuchungen standen für die Farbgebung an: Die Restauratorin Luise Schreiber-Knaus aus Bodelshausen und der Eutinger Architekt Timo Raible fanden dabei heraus, dass die Kirche in früheren Zeiten meist einfarbig war. Eine alte Stelle am Chorraum bewies laut Michaela Reimann zudem, dass die Kirche immer einen Putzanstrich hatte. Deshalb wurde die Oberfläche der Außenwände nun einheitlich mit kieselsolgebundenem Schlämmputz beschichtet. Und das hat laut der Kirchenpflegerin einen großen Vorteil: „Damit wird das Steinmaterial geschützt, und die Kirche muss nicht so schnell wieder renoviert werden.“
Ein bisschen verliert die Kappel dadurch aber auch die gewohnte Optik mit den rötlichen Quadern am Rand der Stützpfeiler, was für viele in Horb etwas ungewohnt anmutet. „Aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich finde es schön“, betont Michaela Reimann. Für Außenstehende ist es wohl auch nicht ganz nachvollziehbar, dass der Turm der Kappel erst einmal nicht renoviert wird. Denn auch der Turm hat Schäden, die aber noch nicht so gravierend sind. Weil der Turm aber eine eigene Baumaßnahme darstellt, hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart laut der Kirchenpflegerin zwar die Sanierung des Kirchenschiffs, aber nicht die des Turmes genehmigt.
Rund 2,4 Millionen Euro kosten die Arbeiten an der Kappel, die mit Beiträgen der Diözese und der Kirchengemeinde, mit Zuschüssen der Denkmalpflege und durch Spenden finanziert werden. „Während der gesamten Baumaßnahme gab es keine Probleme, keine Überraschungen und auch keine nennenswerten Mehrkosten“, lobt Michaela Reimann die „sehr genaue Voruntersuchung und die treffende Kostenanalyse“ des Architekten Timo Raible.
Es gibt also allen Grund, die erfolgreiche Sanierung der Liebfrauenkapelle zu feiern. Und Kirchenpflegerin Michaela Reimann hofft auf viele Gäste bei der Wiedereröffnung am Sonntag, 25. Mai 2025, denn sie weiß: „Die Freude, dass die Kappel bald wieder zugänglich ist, spürt man bereits in Horb.“